Von AUS-, BE- UND ÜBERBELASTUNG des Hundes

Von AUS-, BE- UND ÜBERBELASTUNG des Hundes

Unsere Hunde haben es dieser Tage nicht einfach. Ähnlich wie unsere Kinder, haben viele Hunde täglich andere Aktivitäten auf dem Stundenplan. Agilty, Canicross, Bikejöhring, Dogdancing, Obediance, Rallyobediance, Flyball, Dogfrisbee, um nur einige der „Hobbys“ unserer Hunde oder vielmehr ihrer Menschen zu nennen. Und dessen nicht genug, müssen sie Spaziergänge an kurzer Leine absolvieren, während des Spaziergangs Trainingseinheiten für die weiteren Termine der Woche absolvieren, Ball spielen und Gehorsamsübungen durchexerzieren.

Viele Verhaltensoriginalitäten unserer Hunde resultieren aus eben dieser Überforderung. Durch die so getriggerte Ausschüttung von Stresshormonen kommt es zu Hyperaktivität, oftmals erhöhte Agressionsbereitschaft und die anerzogene mangelnde Fähigkeit sich selbst zurückzunehmen und auszuruhen sind an der Tagesordnung.

Selbst der noch so gelassene Hund reagiert irgendwann auf diese Überforderung, wenn er nur wenige Ruhephasen hat. Und Ruhephasen bedeutet für Hunde, sie brauchen 17-20 Stunden Schlaf im Erwachsenenalter, Senioren und Welpen dementsprechend mehr. Nur wenn er diese Ruhephasen hat, im optimalen Fall allein in sie findet und nicht die durch den Menschen herbeigeführte „Zwangsruhe“ hält, der bleibt physisch und psychisch gesund.

Blicken wir auf Straßenhunde in südlichen Gefilden, die nicht gezwungen werden, den Tagesablauf an die Hobbys des Menschen anzupassen. Dort sehen wir oftmals sozialverträgliche, ausgeglichene Hunde und schauen wir uns dann an, was diese Hunde für einen Tagesablauf haben, steht Ruhe (sofern die Grundbedürfnisse gestillt sind) an oberster Stelle, es wird auf der Strasse gelegen, das Revier abgegangen und geschnuppert, eventuell mit anderen Hunden kommuniziert und dann wird wieder geruht, gedöst, geschlafen.

Dies bedeutet nun nicht zwangsläufig, keine Aktivitäten mehr mit dem Hund durchzuführen, aber man sollte reflektieren, ob es notwendig ist oder ob es womöglich doch zu viel ist. Artgerechte, hundliche Beschäftigung wie zum Beispiel jegliche Form der Nasen- oder Gerätearbeit, die nicht auf Schnelligkeit abzielt, sind Beschäftigungen, die den Hund fordern und nicht überfordern und sind hierbei zu bevorzugen. Joggen, Canicross und Co. in Maßen und mit viel Ruhe im Anschluss. Wie so oft auch hier, die Dosis macht das Gift und Ruhe kommt von Ruhe 😉

This content shows up if there are no widgets defined in the backend.