Die Dominanztheorie

Die Dominanztheorie

Die Dominanz

– eine längst überholte Theorie

Dass die Dominanztheorie überholt ist, sollten inzwischen alle Hundehalter und vor allen Dingen Hundetrainer erfahren und verstanden haben. Das dem leider nicht so ist zeigen die vielen verhaltensoriginellen Hunde.  

Zu mir ins Training kommen immer wieder verschüchterte und unsichere Hunde deren Werdegang zum nach vorne gehenden, reaktiven Hund in der Welpengruppe begann. Die Hundehalter wollen das Beste für ihren vierbeinigen Freund und geraten an Trainer, die noch immer mit Methoden arbeiten, die auf der Dominanztheorie beruhen. 

Hunde/Welpen, die mit Wasser bespritzt werden, weil sie angeblich andere Hunde dominieren. Hunde, die sich wehren, weil sie gemobbt werden, werden aus den Gruppen ausgeschlossen. Bereits erwachsene Hunde kleiner Rassen werden weiter in der Welpengruppe gehalten, weil es keine passende Gruppe gibt. Beginnen sie dann die jungen Welpen zu erziehen, werden sie mit Wasser, Schellen und Co. reglementiert, denn sie sind ja dominant. Weiter geht’s mit Ruck am Halsband zur Leinenführigkeit. 

All diese Methoden haben vor allem eins gemeinsam: Sie führen dazu, dass Hund negative Verknüpfungen mit Hund/Hund oder Hund/Mensch Kontakten entwickelt und er sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als das Gegenüber zu vertreiben. Dies gelingt natürlich am Besten mit Zähne zeigen, knurren, beißen, reaktiv sein. 

Endloses exerzieren von Übungen im Kreis, während Hund kein Kontakt zum anderen Hund haben darf, der Abstand für den einzelnen Hund womöglich zu gering ist, fördert ebenfalls reaktives Verhalten. Ausgelegt wird dieses Verhalten dann als Verhalten eines dominanten Hundes, dabei liegt die Ursache ganz woanders. 

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, was das Beharren auf dieser überholten Dominanztheorie auslösen kann.  

Da ich es liebe mit solchen verhaltensoriginellen Hunden zu arbeiten, könnte mir dies gerade recht kommen, aber diese Hunde leiden und das setzt zu. Ihre Halter sind gestresst, haben oft schon den Mut oder die Hoffnung verloren und zweifeln an sich und dem Hund. 

Ich wünsche mir, mehr Trainer würden endlich ihre Hausaufgaben machen und statt der x-ten Fortbildung in „wie bespaße ich einen Hund“  oder „wie sorge ich dafür, dass Hund nicht die Weltherrschaft übernimmt“ einfach mal neueste Studien zu Canidenverhalten lesen, verstehen und in ihrem Training umsetzen.

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